Hochschulen setzen auf das Los

13. Februar 2023
teddy-rised / Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)

Fünf Hochschulen aus Sachsen-Anhalt wollen mit einer gemeinsamen Strategie klimaneutral werden. Dazu haben sie ein hochschulübergreifendes Verbundprojekt unter dem Namen "KlimaPlanReal" ins Leben gerufen. Teil davon sind zufällig geloste Hochschulklimaräte.

Das Projekt soll drei Jahre laufen und wird mit 1,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ziel ist es, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Der Prozess wird von der Magdeburger Umweltpsychologin Ellen Matthies begleitet und evaluiert. Die Koordination liegt bei der Otto-von-Guericke-Universität. Außerdem dabei sind die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Magdeburg-Stendal, die Hochschule Anhalt und die Hochschule Harz.

Bestandsanalyse und Treibhausgasbilanz

In der ersten Phase wird jede Hochschule eine Bestandsanalyse vornehmen und eine Treibhausgasbilanz erstellen. Außerdem sollen sogenannte Hochschulklimaräte Empfehlungen erarbeiten, mit denen die Klimaneutralität erreicht werden kann.

Der Hochschulklimarat soll zur Hälfte aus Studentinnen und Studenten bestehen. Er wird unterstützt durch Expertinnen und Experten, die von den Hochschulen ausgesucht werden. Ziel ist, das Fachwissen zu den sechs Themenbereichen Ernährung, Beschaffung, Energie, biologische Vielfalt, Pendelmobilität und Dienstreisen in den Überlegungen zu berücksichtige. Gemeinsam erarbeiten dann Hochschulklimaräte und Expertinnen und Experten Handlungsempfehlungen, die anschließend in ersten Pilotprojekten umgesetzt und erprobt werden.

Teilnehmer zufällig ausgelost

"Ein besonderes Merkmal dieses Gremiums ist es, dass es nicht gewählt oder ernannt wird", sagt Christian Künzel, Projektkoordinator der Universität Magdeburg. "Es wird eine Losdemokratie geben, ähnlich wie in Bürgerräten, bei der die Mitglieder per Zufallsprinzip ausgewählt werden. Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, Meinungsvielfalt, aber auch Akzeptanz zu gewährleisten."

An den Losversammlungen werden alle Interessensgruppen beteiligt: Professoren, Mitarbeiter sowie Studentinnen und Studenten. Transformationsteams sollen die Empfehlungen später umsetzen. Am Ende des Projektes soll ein Bericht vorliegen, der auch anderen Hochschulen auf dem Weg zur Klimaneutralität helfen soll.

Verfahren wird evaluiert

Der gesamte Prozess wird hochschulübergreifend evaluiert, um Hemmnisse & Potenzialen für den Wandlungsprozess darstellen zu können. Am Ende des Projektes werden aus den Erkenntnissen Blaupausen für andere Hochschulen abgeleitet und die besten Beispiele in einem Bericht zugänglich gemacht.

Mehr Informationen: KlimaPlanReal

Bildlizenz: CC BY-NC-ND 2.0